Sitzgtruppe im Garten - Philippe Starck Design

Philippe Starck Design

« Der Herr der Stühle »

Mit mehr als 10.000 Entwürfen widmete sich Philippe Starck den verschiedensten Kreativprojekten, vom Staatspalast über Motorräder bis zur Zahnbürste. Der Stardesigner gilt nicht zuletzt als Geheimtipp für unkonventionelle Sitzgelegenheiten. Freuen Sie sich auf ein Rendezvous mit dem minimalistisch-barocken Louis Ghost Stuhl, exzentrisch-grazilen Masters Sedia Stuhl und Designaccessoires von Kartell.

Koryphäe mit Herz fürs kleine Budget

Kaum hatte das französische Ausnahmetalent sein Studium beendet, stellten sich die Erfolge ein. Weltberühmt wurde Philippe Starck für sein Design, als er 1982 die Privaträume des Staatspräsidenten im Élysée-Palast gestaltete. In seiner Karriere glänzte er oft bei exklusiven Projekten. Am Herzen liegt ihm aber ein demokratisches Designverständnis: Mit seinem Schaffen möchte er Ideen für erschwingliche Produkte liefern, die trotz industrieller Produktion schick und hochwertig sind.

Dazu passt der Gedanke, Möbel aus transparentem Polycarbonat zu entwerfen und sie nahtlos in einem Stück herzustellen. Diese Pionierleistung gelang 1998 gemeinsam mit dem italienischen Designunternehmen Kartell und der international beachteten Stuhl-Ikone La Marie. Ihre Ästhetik gleicht einem Hauch von nichts und forderte gerade deshalb ambitionierte Materialforschung ein.

Kartell – La Marie Stuhl | Design: Philippe Starck

Majestätisch wie Antikmöbel, geheimnisvoll wie eine Fata Morgana

Das grandiose Feedback sprach dafür, die Zusammenarbeit ebenso auszuweiten wie das Portfolio der Sitzgelegenheiten mit luftig-leichter Aura. Philippe Starck ist ein Verfechter der „Ethik des Weglassens“ und gilt als Meister des reduzierten Designs. Das sind beste Voraussetzungen, um den dekorverliebten Barockstil unverschämt minimalistisch und schick zu interpretieren.

Mit den Eigenschaften verblüfft der 2002 vorgestellte Louis Ghost Stuhl, der zum Designklassiker avancierte. Er integriert sich mit vornehmer Zurückhaltung in jede Einrichtungsidee. Danach avanciert er kess zum Highlight, weil er fast unsichtbar ist. Die Fertigung aus Kunststoff ist ästhetisch und funktional brillant: Der Louis Ghost Stuhl ist strapazierfähig, pflegeleicht und überzeugt drinnen genauso wie draußen.

Inzwischen nahm Kartell den Small Ghost Buster Beistelltisch und Kunststoffkommoden ins Sortiment auf. Entdeckt man die Möbel gemeinsam mit den majestätisch-minimalistischen Designerstühlen im selben Raum, erhält das Interieur einen mystischen Touch. Man fragt sich, ob die transparenten Möbel tatsächlich da oder nur eine Illusion sind.

Kartell - Small Ghost Buster | Design: Starck & Quitllet, 2010

Minimalismus und Opulenz? Für Philippe Starck kein Widerspruch!

Das Bekenntnis zur ästhetischen und materiellen Reduktion bedeutet nicht, dass die Objekte diskret ausfallen müssen. Das beweist Philippe Starck mit seinem Design, das bisweilen exzentrisch, raffiniert oder prächtig anmutet. Genauso wie der Louis Ghost Stuhl ist die Master Sedia Kollektion aus Kunststoff gefertigt. Konkret setzt man auf durchgefärbtes Polyethylen, damit die grazil ausgeführten und apart geschwungenen Sitzgelegenheiten robust sind. Betrachtet man sie von der Seite, steht der Minimalismus im Vordergrund. Nähert man sich dem Masters Sedia Stuhl von hinten, wirkt sein Auftritt selbstbewusst und bizarr. Dinnertafel, Konferenztisch oder Sitzgruppe im Garten: Mit den Philippe Starck Design-Stühlen erscheint jeder Treffpunkt charaktervoll.

Filigrane Raffinesse ist der Clou beim Masters Sedia Stuhl von Kartell. Der Cara Fancy Sessel präsentiert sich auf modernste Art opulent. Geschickt kombiniert Philippe Starck schnörkellose Geradlinigkeit mit großzügigen Maßen und einem auffallend dicken Sitzkissen. Schon vor dem Hinsetzen ist man davon überzeugt, dass der Polstersessel himmlisch bequem ist. Die Erwartung erfüllt nicht nur der niedrige Loungesessel, sondern jeder Design-Stuhl aus der Feder von Philippe Starck. Das luxuriöse Erscheinungsbild ändert nichts an den materiellen Vorlieben von Kartell. Der Cara Fancy Sessel wird aus Polycarbonat gefertigt.

Kartell Cara Fancy | Design: Philippe Starck, 2018

Stilhochzeit zum Verlieben: charmante Designikonen aus innovativen Materialien

Philippe Starck widmet sich nicht nur dem Industriedesign, sondern auch der Architektur. Er bedenkt die Wechselbeziehung zwischen Menschen und Räumen inklusive der Objekte, die sich darin befinden. Dieser emotionale Aspekt bewirkt Einrichtungswünsche, die der berühmte Designer erfüllen möchte. Dafür ist er bereit, völlig neue Wege zu beschreiten.

Vertraute Klassiker wecken sogleich die Sympathie. Reißt die Beliebtheit seit Epochen nicht ab, überzeugt die Funktionalität genauso wie die Ästhetik. Passend dazu entdeckt man bei Kartell den Venice Stuhl. Sein Vorbild ist der sanft geschwungene Salonsessel, der in historischen Cafés von Venedig zum Verweilen einlädt. Die lange Vita beruht nicht zuletzt auf der Bequemlichkeit. Das gilt für die zitierte Designikone genauso wie die moderne Interpretation aus Kunststoff.

Kartell Venice | Design:Philippe Starck, 2018

Künstliche Intelligenz als Urheberin des Designs – gewagt, aber genial

Philippe Starck ist ein Freigeist, der Herausforderungen mit offenen Armen begrüßt. Er lässt sich gern auf Projekte ein, die anderen provokativ oder verrückt erscheinen. Zu den ausgefallenen Aufträgen gehörte, die wohnlichen Innenräume einer Raumstation zu gestalten. Genauso visionär war seine Bereitschaft, mit künstlicher Intelligenz zu kooperieren.

Sie managte den Entwurf weitgehend im Alleingang, während Philippe Starck und sein Design-Team sich aufs korrigierende Finish beschränkten. Das Ziel war eine Kollektion mit der bestmöglichen Ästhetik und Bequemlichkeit. Dazu gesellte sich die Herausforderung, möglichst wenig Material zu verwenden. Die Quintessenz stellte 2020 Kartell vor: den A.I. Stuhl. Er wird aus recyceltem Technopolymer hergestellt und begeistert mit seinem dynamischen Purismus.

Kartell A.I. Stuhl | Design: Phillippe Starck & A.I.

Kaum zu glauben, aber wahr: exquisites Flair dank Plastik

Der Louis Ghost, Venice, A.I. und Masters Sedia Stuhl haben etwas gemeinsam: Sie begeistern mit einem Mix aus minimalistischer Extravaganz und sinnlicher Leichtigkeit. Der Schlüssel dazu ist die Offenheit für ungewöhnliche Werkstoffe. Gekonnt interpretiert Philippe Starck mit den Design-Stühlen die Identität der italienischen Marke. Der experimentelle Zauber verstärkt sich im Ensemble mit weiteren Objekten von Kartell. Der Only Me Wandspiegel integriert sich fast unsichtbar ins Badezimmer.

Kartell Only Me, Wandspiegel | Design: Philippe Starck, 2012

Gleiches gilt für den Charles Ghost Hocker, der ohne Aufsehen als Ablage dient. Wer den Komfort steigern möchte, ohne das Flair zu beschweren, ist begeistert. Sobald man den Innenhof betritt, entfalten die transparenten Barockstühle von Philippe Starck eine magische Anziehungskraft.

Kartell Charles Ghost Hocker | Design: Philippe Starck, 2005

Gern nimmt man die fürstliche Einladung an. Beim Rundblick entdeckt man auf einem Mauervorsprung die märchenhaft designte Pumo. Die Aufbewahrung erinnert an traditionelle Glücksbringer aus Apulien. Wer sie neugierig öffnet, wird zum Naschen verführt. Die außergewöhnlichen Designobjekte schmeicheln bei Tag dem Auge. Wer bis zum Abend bleibt, wird mit einem spektakulären Flair belohnt.

Kartell – Pumo Aufbewahrungsschale | Design: Fabio Novembre, 2020

Kugelförmige Akkuleuchten funkeln bezaubernd auf dem Tisch. Weitere Exemplare der Planet Mini inszenieren die nostalgische Mauer. Kaum zu überbieten ist die atmosphärische Kraft der Kabuki. Tagsüber entzieht sich die transparente Stehleuchte fast der Wahrnehmung. Nach Sonnenuntergang ist sie mit ihrem frechen Barockstil und aufregenden Glitzern der Star des Sommerabends. Sie scheint aus kostbarem Kristallglas gefertigt zu sein. Der Eindruck trügt: Die imposante Designerleuchte bekennt sich ebenfalls zum Plastik.