Kähler Vasen

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Die Keramikvasen aus Næstved gehören nicht nur zu den wichtigsten Repräsentanten der dänischen Designgeschichte, sie haben auch international die kunstvolle Gestaltung von Keramik geprägt. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Designliebhaber bis heute von der legendären Kollektion Hammershøi und moderneren Linien wie Omaggio begeistert sind.

Das Unternehmen Kähler Design ist aus der dänischen Design-Geschichte nicht mehr weg zu denken. Vasen wie die der Serien Omaggio und Hammershøi stehen eindrucksvoll für die Kunstfertigkeit, mit denen die stilvollen Kreationen geschaffen werden. Hinter den Design-Stücken steht eine bewegte Geschichte voller Leidenschaft zum Handwerk.

Omaggio Vase medium von Kaehler

Von der klassischen Töpferei zur international renommierten Manufaktur

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ließ Herman Joachim Kähler das holsteinische Heiligenhafen hinter sich, um in Næstved eine Töpferei zu eröffnen. Dort fokussierte er sich auf alltägliche Gebrauchswaren wie Milchschalen und Gurkentöpfe. Sein Sohn Herman August Kähler lernte das Handwerk von der Pike auf in den Werkstätten seines Vaters, bevor er zunächst im Holmegaard Glaswerk arbeitete, bevor es ihn in die Welt hinauszog. In verschiedenen Städten wie Berlin und Paris arbeitete er in Keramikbetrieben und ließ sich inspirieren. Dementsprechend viel Erfahrung brachte er nach seiner Rückkehr im Jahr 1867 mit.

1872 übernahm Hermann August die Manufaktur seines Vaters und baute sie nach einem verheerenden Brand wieder auf.

Der versierte Handwerker experimentierte nicht nur mit Glasuren, da er während seiner Reise eine Begeisterung für farbig dekorierte Majolika-Vasen entwickelte. Zu seinen Zielen gehörte auch, das dänische Unternehmen auf dem internationalen Markt zu etablieren. Diese Mission gelang ihm dank der Entwicklung der metallisch-roten Lüsterfarbe, mit der er eine Vase für die Pariser Weltausstellung im Jahr 1889 veredelte. Daraufhin genoss das Kähler-Design einen exzellenten Ruf und die Keramik aus Dänemark avancierte zu begehrten Stücken unter Design-Liebhabern.

Omaggio Glasvase klein pflaume von Kaehler

Wenngleich sich Herman August Kähler vorwiegend der Keramikkunst widmete, interessierte er sich auch für das Handwerk der Glaserei, weshalb er eben seine frühere Tätigkeit bei Holmegaard antrat.

Omaggio Glasvase gross blau von Kaehler

Dieses Detail spiegelt sich zum Beispiel in der Omaggio Vase wider. Die mundgeblasenen Wohnaccessoires mit Zierstreifen überzeugen mit ihrer dezenten Eleganz und ansprechenden Farben wie Pflaume oder Blau.

Vasen mit markanten Rillen statt expressiver Bemalung

Der zunehmende Erfolg der dänischen Manufaktur sprach sich ebenso herum wie ihre Ambitionen, Töpferwaren mit kunstvollen Formen, außergewöhnlichen Glasuren und ausdrucksvollen Malereien herzustellen. Deshalb fühlten sich viele Kunstschaffende aus Dänemark von dem Keramik-Betrieb angezogen.

Hierzu zählten beispielsweise bekannte Maler wie L.A. Ring oder H.A. Brendekilde und einflussreiche Designer wie Vilhelm Klein.

So avancierte der kleine Ort auf Seeland dank der Kähler-Vasen zu einer Künstlerkolonie, die für die Kulturgeschichte Dänemarks große Bedeutung erlangte.

Hammershoi Vase klein von Kaehler

In der weiteren Historie interessierte sich auch Svend Hammershøi für das Familienunternehmen und bereicherte ab 1904 das Geschehen dort. Über mehrere Jahrzehnte blieb der bedeutende dänische Maler und Keramiker der Werkstatt treu. Er etablierte den graphischen Stil, der bis heute die Kähler-Vasen und andere Keramik-Produkte der Marke prägt.

Hammershoi Vase Mini von Kaehler 3 Stueck

Sein Interesse galt dem originären Steinzeug aus rotem Ton. Deshalb entwarf er einerseits Keramiken, bei denen er bewusst auf eine farbige Veredelung verzichtete. Andererseits bevorzugte er dezente Glasuren, beispielsweise im strahlenden Weiß. Sein künstlerischer Stil harmonierte wunderbar mit dem Zeitgeist, da bunte Designideen mit expressiven Malereien nicht mehr dem Geschmack der Kunden entsprachen.

Hammershoi Vase medium weiss Kaehler

Zu den wichtigsten Entwürfen des Designers gehört eine fein ausgearbeitete Keramikvase mit senkrechten Rillen. Bis heute gleicht die Hammershøi Vase einer stilistischen Ikone, die von Kunstkennern direkt mit dem Kähler-Design in Verbindung gebracht wird. Ansprechend ist neben der formschönen Statur das sowohl diskrete als auch markante Rillenmuster. Inzwischen widmet Kähler Hammershøi eine komplette Kollektion, zu der neben der legendären Keramikvase beispielsweise die Hammershøi Gewürzmühlen und Teekannen sowie Bonbonnieren gehören.

Moderne Kollektionen mit direkten Link zur Markengeschichte

In der frühen Firmengeschichte zeichnete sich das Kähler-Design durch den eindrucksvollen Umgang mit Glasuren und die Entwicklung neuer Techniken für die Veredelung aus. Von diesen ambitionierten Entwürfen im 19. Jahrhundert profitierte die Keramikkunst insgesamt, da sich auch andere Töpfereien von den wegweisenden Vasen und Dekorationsobjekten inspirieren ließen.

Hammershoi Vase gross weiss von Kaehler

Ebenso bedeutend für die internationale Beachtung der skandinavischen Manufaktur war das kreative Schaffen von Svend Hammershøi, der nicht nur das geriffelte Dessin entwickelte. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts stellte Kähler Keramikarbeiten vor, die mit einer schwarzweißen Doppelglasur versehen wurden.

Omaggio Vase Mini schwarz weiss von Kaehler 3 Stueck

Sowohl die Glasur-Techniken als auch die Entwürfe von Hammershøi greift die Kollektion Kähler Omaggio auf. Auch diese jüngere Linie der Marke kennt viele Fans und fokussiert sich auf Keramikvasen der besonderen Art. Verantwortlich für die beliebte Serie ist das Designstudio Stilleben von Ditte Reckeweg und Jelena Schou. Beide Künstlerinnen haben sich während ihrer Ausbildung an der dänischen Designschule auf Keramik spezialisiert. Charakteristisch für Reckeweg und Schou ist die Vorliebe für präzise Formen und authentisch verarbeitete Werkstoffe.

Omaggio Vase gross von Kaehler

So überzeugt die Kollektion Omaggio mit ihrer harmonischen Formsprache und einem graphischen Streifen-Look. Die Serie knüpft mit den schwarz-weißen Kontrasten an die Firmengeschichte an. Erhältlich ist die Omaggio-Vase aber auch in fröhlichen Farben wie Rosa oder eleganten Nuancen wie Silber.

Erfolgreiches Comeback eines Keramik-Klassikers

Bis zum Ende der 1970er Jahre hielten mehrere Generationen die Familientradition aufrecht und führten die Töpferei in Næstved weiter. Anschließend stand dem Betrieb eine bewegte Zeit mit wechselnden Eigentümern bevor. Im Jahr 2008 übernahm der Architekt Frantz Longhi das Unternehmen und setzte sich zum Ziel, die renommierte Marke wieder aufleben zu lassen. So bleiben die einzigartigen Designideen wie die Vase Hammershøi erhalten. Nach dem virtuosen Designer benannt erfreut dieses besondere Stück mit den wunderbaren Rillen, die auch andere Kreationen wie Salzstreuer und Kannen so markant machen. Alle Keramik-Produkte werden durch zeitgemäße Interpretationen des typischen Kähler-Designs ergänzt.

Omaggio Vase klein perlmutt von Kaehler

Dass es sich um eine Fortsetzungsgeschichte handelt, die der langen Tradition der Keramikwerkstatt mit Respekt begegnet, erschließt sich bei einem Blick auf den Boden der Vasen: Noch immer wird jedes Produkt der Marke – ob aus der Linie Omaggio oder Hammershøi und weiteren Kollektionen – mit der Signatur „HAK“ versehen, die Herman August Kähler bereits zu Lebzeiten verwendete.