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Der Niederländer Marcel Wanders gilt als Ausnahmetalent was Interieur-Designs angeht. Lesen Sie was den Designer zu seiner Flos-Leuchte Skygarden inspirierte, welche Philosophie er verfolgt und was das Multitalent so vielseitig und einzigartig macht.

@wikipedia – Marcel Wanders
@wikipedia – Marcel Wanders

Der niederländische Designer Marcel Wanders ist ein wahrer Tausendsassa auf seinem Gebiet: Wie kaum ein anderer aus seiner Branche hat er es in den vergangenen zwanzig Jahren vermocht, Fachwelt und Liebhaber mit innovativen Produkten zu verblüffen, die doch gleichzeitig stets eine Referenz an die traditionelle Handwerkskunst und ein Experimentieren mit neuen Werkstoffen waren. Der langjährige Flos-Designer hat sich nicht nur beim Design der Skygarden-Leuchte von Sehnsüchten und einer freiheitsliebenden Kreativität führen lassen. Seine Werke sind stets ein Appell an die Menschen, ihr Umfeld auf menschliche Art wahrzunehmen und Gedanken und Träumen möglichst freien Lauf zu lassen.

Kreativität und Menschlichkeit als Eckpfeiler der Produktdesigns

Der Niederländer Marcel Wanders wurde im Jahr 1963 in Boxtel geboren und schloss sein Studium in Arnheim 1988 mit Auszeichnung ab, nachdem man ihn aus der Eindhoven Design Academy geworfen hatte. Wenn in Fachpublikationen über die Arbeit des rastlosen Gestalters referiert wird, dann oft mit Sätzen, die von seinem verspielten Umgang mit traditioneller Formensprache handeln oder von innovativen Materialien und Fertigungsmethoden. Diese Feststellungen kommen nicht von ungefähr, immerhin sind im äußerst breiten Schaffen von Wanders durchaus charakteristische Wesenszüge und Grundprinzipien des Gestaltens festzustellen. Nach eigener Aussage sieht es der Designer als seine Aufgabe, mit einem neuen Zeitalter des Designs wieder mehr Menschlichkeit in die vormals von der Industrialisierung entmenschlichte Welt zu bringen. Dies versucht er in seinen Produktkonzepten zu tun, indem er die von ihm entworfenen Werke über das Formdesign und die verwendeten Materialien wieder näher an das bei der Herstellung beteiligte Handwerk heranführt. Und damit auch die späteren Besitzer seiner Lampen, Möbel und Accessoires. Trotzdem soll mit einer spielerischen Facette auch die Neugier der Menschen geweckt werden. Dies ist auch einer der Erfolgsfaktoren des sogenannten „Knotted Chair“, den Marcel Wanders im Jahr 1996 entwarf: Der Stuhl wirkt in seiner geknoteten Form einerseits äußerst filigran, andererseits weisen die mit Epoxidharz verstärkten Kohlenstoff- und Aramiesfaserkordeln eine Festigkeit, die eine ganz reguläre Nutzung als Sitzmöbel möglich macht. Die Verbindung eines revolutionären Konzepts mit traditioneller Handarbeit brachte dem Multitalent alleine für den Knotted Chair zahlreiche Auszeichnungen ein.

@wikipedia – Marcel Wanders
@wikipedia – Marcel Wanders

Ein Designer, der schon immer nach Träumen greifen wollte

In den Arbeiten von Marcel Wanders wird schnell klar, dass es sich hier um einen kreativen Denker handelt, der mit Hingabe und Erfindergeist daran arbeiten will, Grenzen zu überschreiten und Träume wahr werden zu lassen. Nach einer vierjährigen Schaffensphase als freier Designer von 1988 bis 1992 arbeitete der Niederländer ab 1992 für Waac’s Design & Consults in Rotterdam. Bereits im Jahr 1995 machte er sich dann mit seinem eigenen Designbüro „Wanders Wonders“ unabhängig, um fortan noch freier seinen Eingebungen folgen zu können. Arbeiten für Marken wie KLM, Magis, Bisazza, Alessi, Flos, Swarovski und Puma erweiterten stetig den Horizont des Künstlers, der nun schon zu Lebzeiten als eine Legende im Bereich des Interieur-Designs gilt. Aus diesem Grund sind diverse Exemplare besonders bekannter Werke von ihm mittlerweile auch in Museen wie dem MoMa New York oder im San Francisco Museum of Modern Art ausgestellt. Viele von dem Künstler entworfene „Alltagsprodukte“ sind von einer klaren Formensprache und einer entwaffnenden Naivität geprägt, wie beispielsweise auch die Tischleuchte B.L.O., die durch Pusten vom Nutzer ein- und ausgeschaltet werden kann.

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Schaffenskraft, die über das Leistungspensum einer Einzelperson hinausgeht

Marcel Wanders hat bislang an mehr als 1.700 Einzelprojekten im Designbereich mitgewirkt, was ihn nicht daran hindert, seinen Output an kreativen Ideen noch stetig weiter zu steigern. Das mag einer der Gründe sein, warum der kreative Kopf im Jahr 2001 Mitbegründer der Marke Moooi war, bei der er bis heute als Art Director fungiert. Für Moooi entwarf er Stühle, Polstermöbel, Leuchten und Dekorationsgegenstände, sodass auch heutzutage das Markensortiment noch stark von der Designhandschrift seines Mitbegründers geprägt ist. Für seine unermüdliche und innovative Arbeit, aber auch für die Wirkung als einer der maßgeblichen Motoren der Designbranche, wurden Wanders im Laufe seiner Karriere bereits zahlreiche Ehrungen zuteil. So wurde er von der New York Times für seine immer wieder überraschende Art als „Lady Gaga des Designs“ bezeichnet. Das Magazin Elle Decor ehrte ihn im Jahr 2006 als Designer des Jahres.

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Der Skygarden von Flos – eine Referenz an die Handwerkskunst der Stuckateure

Für die Marke Flos designte der ideenreiche Gestalter Wanders im Bereich der Innenleuchten. Dies tat er mit dem Entwurf einer revolutionären Leuchte, die gemäß der Philosophie des Designers historisches Erbe mit einem neuen Konzept zu verbinden mochte. Im Jahr 2007 entstand der sogenannte Skygarden für Flos infolge eines Umzugs. Dieser konnte sich von der Stuckdecke in seinem alten Zuhause nicht lösen, die ihm über Jahre hinweg wie ein pflegeleichter „Himmelsgarten“ ans Herz gewachsen war. Wanders erkannte, dass dieser „Skygarden“ Lebendigkeit in den Raum ausstrahlte, wenn seine Konturen von unterschiedlichen Lichtquellen zum Leben erweckt wurden. Auch in modernen Innenräumen ohne Stuckdecke kann dieser Zauber mit dem Skygarden von Flos erlebt werden. Durch die kompakte Unterbringung des floralen Stuckdekors und die Verwendung eines modernen Schirmmaterials ergibt sich bei Flos Skygarden eine besonders spannende Kombination aus Tradition und Moderne.

Flos Skygarden Pendelleuchte

Ein nimmermüder Geist ist immer für Überraschungen gut

In den letzten Jahren hat sich der umtriebige Designer nun vermehrt auf die komplette Ausstattung von Wohnkonzepten in privaten Luxusresidenzen und in öffentlichen Gebäuden konzentriert. So entwarf er im Jahr 2008 für das Kameha Grand Bonn Hotel die gesamte Innenausstattung. Hierfür erhielt er im Jahr 2010 den MIPIM Award, nachdem er das Hotel mit sogenannten Themen-Suiten für ganz spezielle Gästebedürfnisse ausgestattet hatte. Man darf gespannt sein, was Marcel Wanders in den nächsten Jahren noch für die Designwelt bereithält. Vielleicht sind auch weitere Leuchten für Flos in Planung. Die Inspirationen scheinen dem Niederländer nicht auszugehen. Es ist zu erwarten, dass er sich treu bleiben und an authentische Elemente traditioneller Möbelkultur anknüpfen wird.