Arne Jacobsen Uhren

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Ameise, Ei und Schwan: Wer sich für Designgeschichte interessiert, erkennt die Gemeinsamkeit zwischen den drei Begriffen. Dahinter verbergen sich legendäre Sitzmöbel, die ein nicht unbekannter, dänischer Architekt für die Ausstattung seiner Gebäude entwickelte. Dadurch spiegelte sich der architektonische Funktionalismus passend zu seinen Vorstellungen in den Details wider. Für einige Projekte entwarf Arne Jacobsen Uhren, die zum Stil des Bauwerks passten. Diese Paradebeispiele für skandinavisches Design werden noch immer originalgetreu aufgelegt. Denn die praktischen Accessoires runden das Interieur unabhängig von aktuellen Trends oder dem individuellen Wohnstil ansprechend ab.

Zeitlos faszinierende Stilikonen fürs moderne Zuhause

Nach seiner Ausbildung als Steinmetz und seinem Studienabschluss an der Kopenhagener Kunstakademie im Jahr 1927 ließ sich Arne Jacobsen nur kurz auf eine Festanstellung ein. Stattdessen widmete er sich ab 1929 mit einem Partner der Mission, das „Haus der Zukunft“ zu konstruieren. Vom Bauhaus ließ sich der Däne ebenso inspirieren wie vom renommierten Stadtplaner Le Corbusier.

Typisch für Jacobsens Bauten war eine geometrische Klarheit, die betont nüchtern und straff anmutete.

Im Gegensatz zu anderen Vertretern des funktionalistischen Stils entwickelte er nicht aufgrund der angedachten Funktion eine dafür geeignete Formsprache. Vielmehr ging es um den generellen Abschied vom Überflüssigen. Gleichzeitig legte er auf eine vorausschauende Herangehensweise wert, damit möglichst kein nützlicher Aspekt unberücksichtigt blieb.

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In den 1930er Jahren entwarf der junge Architekt für H. J. Hansen ein Haus. Von dem Ergebnis war der Direktor des Unternehmens, Lauritz Knudsen, so begeistert, dass er die Konzeption einer modernistischen Tischuhr beauftragte. So wurde 1939 die erste Arne Jacobsen Uhr bei einer Frühlingsmesse in Kopenhagen vorgestellt.

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Aus diesem Prototyp für die skandinavische Elektrowaren-Marke LK ging das kultige Modell „Station“ hervor, das zu den Ikonen der Designgeschichte gehört. Es gilt nicht nur als das erste Accessoire, das Arne Jacobsen während seiner eindrucksvollen Karriere vorstellte. Die Uhr zählt darüber hinaus nämlich zu den erfolgreichsten Produkten des dänischen Designers und überzeugt die Menschen bis heute.

Essenz des funktionalistischen Baustils von Arne Jacobsen

In seiner Laufbahn betrachtete Jacobsen die übernommenen Projekte zunehmend als Gesamtkunstwerk. Er plante deshalb nicht nur penibel jedes Detail der Architektur. Seine Designideen prägten auch das Interieur. Ein gelungenes Beispiel ist hierfür das SAS Royal Hotel in der dänischen Hauptstadt: Bei der Eröffnung im Jahr 1960 harmonierte sogar das Besteck des Restaurants mit dem Funktionalismus des Hochhauses. Einen ähnlichen Perfektionismus legte er bei der Erbauung und Ausstattung des Rathauses in Rødovre an den Tag.

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Aus diesem Projekt in einem Vorort von Kopenhagen, das 1956 fertiggestellt wurde, stammt die Uhr „City Hall“. Kennzeichnend für den Designklassiker ist die Konzeption des Kastens für das Uhrwerk und die gewölbte Form des Glases. Dadurch wird der Eindruck erweckt, dass das Einrichtungsobjekt frei im Raum schwebt. In den 1960ern gewann der angesehene Architekt eine Ausschreibung für die neue Dänische Nationalbank.

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Kurz vor seinem Tod skizzierte er 1971 die Uhr „Bankers“. Nicht nur das Bauwerk wurde bis zum Jahr 1978 in seinem Sinne vollendet. Der Entwurf für die Arne Jacobsen Uhr wurde ebenfalls in die Tat umgesetzt. Durch die enge Verknüpfung mit den Meisterwerken der modernen Architekturgeschichte sind die Wanduhren reizvoll.

Sie spiegeln Jacobsens Baustil besser wider als andere Kultobjekte für die Innenausstattung wie der Holzstuhl „The Ant“ oder der „Egg Chair“.

Denn seine Vorliebe für den Funktionalismus kombinierte er beim Möbeldesign gerne mit organischen Formen, die abstrakt an die Natur erinnern. Dem entgegen ist die Ästhetik der Wanduhren von der strengen Geometrie und Sachlichkeit geprägt, mit der das Rathaus in Rødovre oder die Nationalbank die Besucher verblüfft.

Ausdrucksstarke Zeitzeugnisse der modernen Designgeschichte

Trotz der ästhetischen Klarheit überzeugt jede Wanduhr mit ihrem einzigartigen Charakter. Wenn Sie die Exemplare neugierig beäugen, erschließt sich die Weiterentwicklung des modernen Stils. Das Design der ersten Arne Jacobsen Uhr im Jahr 1939 fällt vergleichsweise klassisch und detailreich aus. Sie wurde mit großen Zahlen und pfeilartig gestalteten Zeigern versehen.

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Die Wanduhr „City Hall“ aus den 1950ern verzichtet auf derartige Extras. Stattdessen erschließt sich die Zeit aus schwarzen Markierungen für die vollen Stunden und grauen Kreisen für die Minuten. Auffallend geradlinig präsentieren sich auch die Zeiger. Einen Hauch von Extravaganz bringt die Arne Jacobsen Uhr „Bankers“ mit: Zwölf Skalen strukturieren das Design, die jeweils zwölf Unterteilungen aufweisen. Abhängig von der Stunde ist ein Feld der Skala schwarz markiert. Auf dänisches Design mit moderner Eleganz und hoher Funktionalität hat sich Rosendahl Copenhagen spezialisiert. Die 1984 gegründete Marke legt die drei Klassiker unter den Uhren bis heute anhand von Originalzeichnungen auf und erweitert die Kollektion behutsam. Diese Mission gelingt ästhetisch durch die Kombination der Modelle.

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Beispielsweise vereint sich die Tischuhr „Station“ mit dem Ziffernblatt der Wanduhr „Bankers“ zu einem neuen Accessoire für die zeitlos schicke Wohnungseinrichtung. Technische Optimierungen sorgen außerdem dafür, dass die Designklassiker nicht von der Bildfläche verschwinden. Die Tischuhren wurden unter anderem mit einer Schlummerfunktion und einem Lichtsensor aufgewertet. So entspricht das praktische Konzept den heutigen Bedürfnissen und eignet sich als Wecker, ohne dass der Entwurf des dänischen Designers verfälscht wird.